Die UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD)
Auf der ersten Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro verabschiedeten die teilnehmenden Staaten die Agenda 21, einen Maßnahmenkatalog für eine nachhaltige Entwicklung, um das Überleben des Menschen in einer fairen und gleichberechtigten Staatengemeinschaft und mit Rücksicht auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen der Erde langfristig zu sichern.
Zur Überwachung der Umsetzung richteten die Vereinten Nationen die Kommission für Nachhaltige Entwicklung (Commission on Sustainable Development, CSD) ein. Alle zwei Jahre berief die CSD eine Konferenz zu festgelegten Themen der Agenda 21 ein. Dort wurden regelmäßig mit den Mitgliedsstaaten, unter vorangegangener Beteiligung von Akteuren aus Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen, die Erfolge der bisherigen Umsetzung bilanziert sowie die weiteren notwendigen Schritte diskutiert und beschlossen.
Doch wurde aus Gründen der Arbeitsökonomik und Effizienzverbesserung die CSD auf Beschluss der Vollversammlung der Vereinten Nationen vom 21.12.2012 mit ihrer 20. und damit letzten Sitzung im September 2013 aufgelöst. Dies geschah zugunsten eines neuen koordinierenden Gremiums, dem „High Level Political Forum on Sustainable Development“, ebf. wie bisher die CSD unter der Schirmherrschaft von ECOSOC (United Nations Platform on Economic and Social Issues). Dieses Gremium soll aber nur alle vier Jahre direkt im Vorfeld der UN-Generalversammlungen tagen.
Weiterführende Informationen:
Commission on Sustainable Development (CSD): http://sustainabledevelopment.un.org/csd.html
Agenda 21: www.un.org/jsummit/html/basic_info/agenda21.html
Das CSD-Arbeitsprogramm "Tourismus und nachhaltige Entwicklung"
In der Agenda 21 erhielt der Tourismus kein eigenständiges Kapitel, sondern wurde in Bereichen wie Wirtschaft oder Verkehr untergeordnet. Dabei übt der Tourismus weltweit einen großen Einfluss auf soziale, kulturelle und ökologische Aspekte aus und stellt zudem einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Deswegen erhielt die CSD 1997 von den Vereinten Nationen den Auftrag, in ihrer nächsten Sitzung im Jahr 1999 den Tourismus als eigenständiges Thema zu behandeln. Unter Koordination des Ö.T.E. hatten sich im Vorfeld dieser Tagung deutsche Umwelt- und Entwicklungsorganisationen zusammengeschlossen und mit einem eigenen Positionspapier "Tourismus und nachhaltige Entwicklung" einen eigenen Beitrag zur Konferenz vorgelegt.
Die Delegationen der CSD verabschiedeten auf dieser 7. Sitzung das Arbeitsprogramm „Tourismus und nachhaltige Entwicklung“, in dem die Eckpfeiler einer an den Prinzipien der Nachhaltigkeit orientierten Tourismusentwicklung festgelegt und den beteiligten Interessengruppen Politik, Wirtschaft und nichtstaatlichen Organisationen Aufgaben und Pflichten zugewiesen wurden (s. Report of the Seventh Session, S. 38-48). Das Monitoring bezüglich der Umsetzungen und eingeleiteten Maßnahmen mit Berichten der einzelnen Länder zu diesem Arbeitsprogramm war für das Jahr 2012 vorgesehen.
Der Ö.T.E. hatte dies wiederum zum Anlass genommen und im Rahmen des vom BMU finanzierten Projektes „Nachhaltigen Tourismus als Zukunftsperspektive fördern“ (2005 -2008), eine Zwischenbilanz über den Fortgang der Umsetzungen in Deutschland zu erstellen. Wenn auch im Verlauf dieser Untersuchung klar wurde ist, dass weder die politischen Akteure, noch Wirtschaft oder regierungsunabhängige Organisationen (NROs) in den vorangegangenen Jahren ihre Aktivitäten kaum auf die Umsetzung dieses Arbeitsprogramms ausgerichtet haben, konnten doch unabhängig davon eine ganze Reihe von Initiativen und durchgeführten Vorhaben zu Tourismus und nachhaltiger Entwicklung identifiziert und zugeordnet werden. Mit der Auflösung der CSD konnten diese Ergebnisse leider nicht mehr in den ursprünglich geplanten Monitoring-Prozess einfließen.
Weiterführende Informationen:
Entscheidungen der CSD zu Tourismus (engl.): http://sustainabledevelopment.un.org/index.php?menu=1267
Protokoll der 7. CSD-Sitzung (engl.): www.un.org/ga/search/view_doc.asp?symbol=E/CN.17/1999/20&Lang=E
CSD Beitrag deutscher Umwelt- und Entwicklungsorganisationen: Positionspapier "Tourismus und nachhaltige Entwicklung"
Green Economy
Auf der UN-Vollversammlung Rio+20 im Jahr 2012 wurde insgesamt über die bisherige Politik für eine nachhaltige Entwicklung (Erfolge und Misserfolge) und über eine Neuausrichtung debattiert. Im Ergebnis wurde das übergreifende Thema „Green Economy“ als ein wesentliches Leitthema der weiteren nachhaltigen Entwicklung bestimmt. Dabei soll es um die Chancen und Potenziale der Wirtschaft gehen, in den Unternehmen die Nachhaltigkeit als natürlichen Bestandteil des Wirtschaftens auf allen Ebenen zu verankern, - und dadurch gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung zu leisten.
Weiterführende Informationen:
Green Economy (engl.): www.unep.org/greeneconomy